Schon als Kind in Berlin-Reinickendorf hat Mariama sportlich alles ausprobiert, was ihr Spaß macht. Neben Reiten, Karate und Schwimmen vor allem Hammerwerfen, wo sie sogar zweimal an den Deutschen Meisterschaften teilgenommen hat. Bis ein Trainer ihr athletisches Talent glücklicherweise zum Bobsport gelenkt hat. Heute steuert die Bobpilotin von einem Erfolg zum nächsten, inklusive Olympia-Gold und Weltmeistertitel. Als Großstadtkind schätzt Mariama die kulturelle Vielfalt ihrer neuen Heimat Thüringen. Sie erkundet gern all die Städte, Burgen, Ausstellungen, Konzerte und Jahrmärkte. Seit neuestem am liebsten auf dem Motorrad. Im Thüringer Wald kann sie beim Fahren der idealen Kurvenlinien ihren Heimvorteil voll ausspielen.
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Mariama liebt Sport und findet es toll, dass sich in Oberhof so viele Menschen mit vollem Herzblut dem Sport widmen. Weil sie sich aber noch für so viel anderes interessiert, plant sie, eines Tages von der Bobbahn in eine akademische Laufbahn zu wechseln.
Du bist für den Bobsport aus Berlin nach Oberhof gezogen. Wie gefällt es Dir?
Ich habe hier optimale Trainingsbedingungen. Die Bahn in Oberhof ist offiziell zwar eine Rodelbahn, aber man kann darauf auch Bob trainieren. Ich habe das Bobfahren sogar dort gelernt. Die Kaserne, in der ich als Sportsoldatin wohne, ist eine der Haupttrainingsstätten. Außerdem hat Oberhof eine Startanlage, die vereist werden kann. Was mir auch sehr gefällt, ist, dass hier in Oberhof Wintersport wirklich gelebt wird. Man trifft überall Wintersportler, die man auch aus dem Fernsehen kennt.
© Privat
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Hast Du Lieblingsorte in Thüringen außerhalb Deiner vier Wände?
Es gibt sehr viele schöne Orte. Ich mag Erfurt sehr, die Innenstadt ist einfach schön. Auch in Weimar war ich vor kurzem erst, eine sehr attraktive Stadt. Gerne fahre ich auch mit dem Motorrad herum und schaue mir die Region an. Ich liebe Motorrad fahren und der Thüringer Wald gibt da sehr viel her.
Nutzt Du auch die kulturellen Angebote Deiner neuen Heimat?
Ja, ich war bereits in der Anna Amalia Bibliothek, die sehr schön ist. Ich mag einfach Städte angucken und auf Veranstaltungen gehen, da folge ich gerne den Tipps einer Freundin. Und als zugezogene Thüringerin schaue ich mir auch die eine oder andere Touristenattraktion an. Zum Beispiel die vielen Schlösser und Burgen. Außerdem habe ich mir hier einen wunderbaren Freundeskreis aufgebaut, mit dem ich gern was unternehme.
Welche sportlichen Ziele hast Du noch? Olympiasiegerin bist Du ja schon.
Das war mein bisher größter Erfolg! Und kam sehr überraschend. Der Verband wollte damals das beste Frauenteam herausfiltern und hat die Teams zwischen Anschieber und Pilotin kurz vor Olympia gewechselt. Mit meiner neuen Anschieberin sind wir dann als zweites Team hingefahren und als Erste, also mit der Goldmedaille, zurückgekommen. Mittlerweile bin ich wieder mit meiner ursprünglichen Anschieberin Annika Drazek am Start und will unbedingt nochmal bei Olympia teilnehmen und gern auch mit Annika eine Medaille gewinnen. In Peking 2022.
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Das Interview mit Mariama Jamanka haben wir bereits 2021 geführt. Nach einer weiteren Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Peking hat Mariama ihre Karriere 2022 beendet. Mittlerweile ist sie zurück nach Berlin gezogen und hat ein Studium begonnen. Aber natürlich bleibt sie Oberhof und den Menschen eng verbunden.
Wenn die kulturinteressierte Sportlerin Mariama Jamanka auf den expressionistischen Künstler Marc Jung trifft, begegnen sich zwei Menschen, die Thüringen zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht haben.
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